Ich komme aus einer sehr musikalischen Familie. Wir haben zu Hause immer ein Tonstudio gehabt. Darum hatte ich sehr früh die Möglichkeit,meine Ideen festzuhalten und an Musikproduktionen mitzuwirken. Später hatten wir in unserem Keller auch einen Proberaum, wo ich auch viele Lieder geschrieben habe. Musik war sozusagen von Beginn an mein Alltag.
Wann hast du endgültig den Entschluss gefasst, deine Leidenschaft zur Musik zum Beruf zu machen?
Ich habe lange nicht das Gefühl gehabt, „Musiker zu sein“, also dass ich das als Beruf sehe. Für mich ist das viel mehr eine Art Identität. Nur weil man sagt, man ist jetzt Musiker, ist man das noch lange nicht. Auf der anderen Seite muss man nicht unbedingt im Geschäft sein, um Musiker zu sein. Als ich das erste Mal mit dieser Entscheidung konfrontiert wurde, also als es konkret um Verträge und Beträge ging, war ich ungefähr 17 Jahre alt. Ich habe mich damals dafür entschieden, noch ein bisschen zu warten und eine Zeit lang etwas anderes zu machen. Ich war mehrere Jahre in der Pädagogik tätig, habe Sport studiert und eine Ausbildung zum Personal Trainer abgeschlossen. Ich habe währenddessen aber auch immer Songs geschrieben und an einigen Produktionen mitgewirkt, aber habe mir gedacht, es muss jetzt nicht zwingend so schnell gehen mit der eigenen Karriere.
Was wäre deine berufliche Alternative zur Musik gewesen?
Ich bin immer darum bemüht, etwas beizutragen und einen Mehrwert zu bieten. Ich möchte mit meiner Musik mehr erreichen als Menschen „nur“ zum Abschalten zu bringen. Schön und gut, wenn Musik das erreicht, aber ich bin davon überzeugt, dass sie viel mehr als das kann. Es ist immer schön zu sehen, wenn KünstlerInnen und Musik eine Funktion in der Gesellschaft einnehmen. Diese Funktion muss nicht zwingend eine politische sein, der Typ bin ich jetzt auch nicht wirklich, aber Musik sollte auf jeden Fall eine Ausrichtung und einen Mehrwert haben. Darum denke ich, dass meine alternativen Berufe alle sozialer oder gesellschaftspolitischer Natur gewesen wären.
Das Highlight deiner bisherigen Karriere war der Auftritt beim diesjährigen Song Contest für Österreich. Du hast aber bereits zuvor Erfahrungen beim Song Contest gesammelt. War das der ausschlaggebende Grund, dass du diesmal auch als Act auf der Bühne stehen wolltest?
Es war so, dass wir 2008 ein Musikproduktionsteam, die „Symphonics“, gründeten. Wir waren eine Gruppe kreativer Leute mit viel Tatendrang und haben einfach gerne zusammen Musik gemacht. Im Laufe der Zeit haben wir uns dann als Produktionsteam vor allem in Bulgarien und dem Balkanraum einen Namen gemacht und sind ein bisschen in die Eurovision-Schiene gerutscht. Unsere erste Produktion für den Eurovision Song Contest machten wir 2011. Damals war ich aber nicht direkt beteiligt. 2016 und 2017 war ich dann involviert, aber eher als Koordinator und Producer vor Ort. Da habe ich die Möglichkeit, den Song Contest aus nächster Nähe erleben zu können und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es gut zu dem passen würde, was ich derzeit mache. Somit habe ich beschlossen, da selbst mitzumachen.
Wie gehst du mit dem aktuellen Hype um deine Person um?
Der Hype wirkt für viele schnell, aber auf der anderen Seite habe ich mir auch lange Zeit mit der Karriere gelassen. Nichts von dem, was aktuell passiert, ist für mich als Konzept grundsätzlich neu. Ich habe mittlerweile viele Künstler auf dem Weg der steigenden Bekanntheit begleitet, war immer dafür zuständig, dass den Künstlern diese Transition, diese Entwicklung angenehm gestaltet wird. Ich war lange Zeit nicht sicher, ob ich meine eigenen Ratschläge überhaupt in die Tat umsetzen kann, wenn es dann mit meiner Karriere bergauf geht. Allerdings bin ich draufgekommen, dass es mir persönlich sehr viel geholfen hat, Supporter von Künstlern zu sein. Die aktuelle Entwicklung macht also nicht sonderlich viel mit mir. Ich nehme sie zur Kenntnis und freue mich darüber, aber ich mache einfach mein Ding.
Mittlerweile ist TrueYou dein offizieller Ausstatter. Wie ist der erste Kontakt entstanden?
Der Kontakt zu TrueYou ist eigentlich durch meinen Kollegen und Freund Julian le Play entstanden. Ich trainiere mit Julian schon seit langer Zeit als Personal Trainer. Nicht besonders regelmäßig, aber doch schon seit vielen Jahren. Mittlerweile haben wir daraus eine Art Tradition gemacht. Wir treffen uns, trainieren und reden über die Szene. Am Weg zum Trainingsort bin ich immer am TrueYou Store in der Johannesgasse vorbeigegangen. Ich fand die Mode, die ich im Schaufenster gesehen habe, immer cool. Irgendwann habe ich Julian davon erzählt und er hat gesagt, er kennt die Gründer. Durch Julian ist auch der erste Kontakt entstanden.
Was verbindest du mit der Marke TrueYou?
Ich bin jetzt nicht der absolute Fashion-Experte, der ein Stück sieht und sofort sagt: „Das ist es!“ Ich muss Mode immer zuerst anprobieren. Und mir hat sofort gefallen, wie die Sachen von TrueYou bei mir „fallen“. Der Schnitt passt zu mir und die Designs gefallen mir auch. Ich mag daran die Ästhetik, den Ausdruck der Individualität. Außerdem ist es für mich die perfekte Mode für Artists. Als Artist will man irgendwo dazwischen sein: Du möchtest nicht Alltagskleidung anhaben, aber du willst auch keine Kostüme tragen. TrueYou ist für mich irgendwas dazwischen.
Du hast vorhin den Ausdruck der Individualität angesprochen. Wie wichtig ist Individualität in der Musikbranche?
Sowohl in der Musik als auch im Alltag ist es eine Frage des Muts. Es zahlt sich aus, neue Wege zu gehen, aber dieser Schritt ist natürlich auch mit Risiken verbunden. Da hilft es natürlich, genau darüber Bescheid zu wissen, wer man ist, damit man stilsicher anders sein kann. Denn nur anders zu sein um des anders Seins Willen ist auch nicht der wahre Weg. Bei Fashion ist es im Grunde nichts anderes. Es geht nicht nur darum, etwas Neues oder etwas Anderes zu machen, sondern es soll auch ein Ausdruck von dir selbst sein.
Welche drei Tipps gibst du jungen, aufstrebenden Musikern mit auf den Weg?
Tipp 1: Es gibt nur eure eigene Zeitrechnung!
Lasst euch nicht in diesen Strudel hineinziehen, dass euch die Zeit davonläuft. Es gibt so etwas wie „die Zeit davonlaufen“ nicht. Es gibt nur eure eigene Zeitrechnung. Ihr selbst wisst nicht, wie viel Zeit ihr brauchen werdet, um eure Kunst zu einem Punkt zu bringen, zudem sie hinaus soll. Ihr könnt nur arbeiten bis ihr wisst, dass es so weit ist. Davor hat es keinen Sinn, sich zu fragen, ob man schon woanders sein sollte. Manchmal ist es der bessere Weg, zu warten.
Tipp 2: Mach das, was du am besten kannst!
Versuche nicht, allen zu gefallen. Versuche nicht, etwas anderes zu sein als du bist. Wenn eine Giraffe auf die Welt kommt, dann wird sie auch nicht alles versuchen, um Tiefsee tauchen zu lernen, sondern sie wird ihre Stärken ausspielen.
Tipp 3: Wenn es dir keinen Spaß macht, mach eine Pause!
Was kann man in Zukunft von deiner Zusammenarbeit mit TrueYou erwarten?
Die Jungs von TrueYou und ich haben bisher immer sehr kreative und fruchtbare Gespräche. Wir haben dann herausgefunden, dass wir mehr als nur einen Berührungspunkt haben, was unser Skillset angeht. TrueYou ist ja auch in der Health-, Fitness-, und Lifestyleszene stark vertreten und engagiert. Ich selbst bin ja auch Sportwissenschaftler und Personal Trainer und habe da einige Meinungen und Vorschläge. Auch in der Mode wird sich da einiges tun, da sich meine Anforderungen in Zukunft auch ändern und vermehren werden. Also ich glaube, da gibt es in Zukunft noch einiges, wo wir gut miteinander arbeiten werden.
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